カントによれば、質問の仕方を知らない初学者にはソクラテスの対話型教授法は無理だ。知識を確認するための教理問答的教授法が一番だという。教師だけがしゃべる講述的教授法はお奨めでない[AA VI SS. 477-479]。これは徳の教育法だが、リーダーシップに応用できるだろうか。
つぎに、このツイートで紹介したカントの言葉のドイツ語テキストを引用しておく。
引用したドイツ語テキストは、アカデミー版カント全集第6巻の477頁から479頁[AA VI SS. 477-479]である。ツイートで紹介したのは、テキストで黄色のマーカーをつけた部分である。ドイツ語テキストの最後にアカデミー版第6巻の目次とそのサイトのURLをあげておいた。
つぎの英語の翻訳を参考にした。
- Kant, Immanuel. The Metaphysics of Morals. Translated by Mary J. Gregor. Cambridge University Press, 1996. ISBN 0-521-56673-8.
つぎの日本語の翻訳も見てみたが、理解するのに時間がかかりそうだったので途中であきらめた。
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I. Kant,
Die Metaphysik der Sitten.
Zweiter Theil. Metaphysische Anfangsgründe der
Tugendlehre.
Ethische Elementarlehre
Ethische Methodenlehre.
Erster Abschnitt. Die ethische Didaktik
Kant: AA VI, Die Metaphysik der Sitten. ...
, Seite 477
§ 49.
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05
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Daß Tugend erworben
werden müsse (nicht angeboren sei), liegt,
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06
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ohne sich deshalb auf
anthropologische Kenntnisse aus der Erfahrung berufen
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07
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zu dürfen, schon in dem
Begriffe derselben. Denn
das sittliche Vermögen
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des Menschen wäre nicht
Tugend, wenn es nicht durch die Stärke
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09
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des Vorsatzes in dem
Streit mit so mächtigen entgegenstehenden Neigungen
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hervorgebracht wäre.
Sie ist das Product aus der reinen praktischen
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Vernunft, sofern diese
im Bewußtsein ihrer Überlegenheit (aus
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Freiheit) über jene die
Obermacht gewinnt.
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Daß sie könne und müsse
gelehrt werden, folgt schon daraus, daß
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sie nicht angeboren
ist; die Tugendlehre ist also eine Doctrin. Weil
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aber durch die bloße
Lehre, wie man sich verhalten solle, um dem Tugendbegriffe
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angemessen zu sein, die
Kraft zur Ausübung der Regeln noch nicht
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erworben wird, so
meinten die Stoiker hiemit nur, die Tugend könne
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nicht durch bloße
Vorstellungen der Pflicht, durch Ermahnungen (paränetisch),
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gelehrt, sondern sie müsse durch Versuche der
Bekämpfung des
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inneren Feindes im Menschen (ascetisch) cultivirt,
geübt werden; denn
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man kann nicht Alles
sofort, was man will, wenn man nicht vorher seine
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Kräfte versucht und
geübt hat, wozu aber freilich die Entschließung auf
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einmal vollständig
genommen werden muß: weil die Gesinnung ( animus )
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sonst bei einer
Capitulation mit dem Laster, um es allmählich zu verlassen,
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an sich unlauter und
selbst lasterhaft sein, mithin auch keine Tugend (als
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die auf einem einzigen
Princip beruht) hervorbringen könnte.
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Kant: AA
VI, Die Metaphysik der Sitten. ... , Seite 478
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Zeile:
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Text (Kant):
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01
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§ 50.
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Was nun die doctrinale
Methode betrifft (denn methodisch mu
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eine jede
wissenschaftliche Lehre sein; sonst wäre der Vortrag tumultuarisch):
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04
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so kann sie auch nicht
fragmentarisch, sondern muß systematisch
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05
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sein, wenn die
Tugendlehre eine Wissenschaft vorstellen soll.
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06
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Der Vortrag aber kann
entweder akroamatisch, da alle Andere, welchen
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er geschieht, bloße
Zuhörer sind, oder erotematisch sein, wo der Lehrer
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08
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das, was er seine
Jünger lehren will, ihnen abfrägt; und diese erotematische
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09
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Methode ist wiederum
entweder die, da er es ihrer Vernunft, die
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dialogische Lehrart, oder blos ihrem Gedächtnisse
abfrägt, die katechetische
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11
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Lehrart. Denn wenn jemand der Vernunft des Anderen etwas
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abfragen will, so kann
es nicht anders als dialogisch, d. i. dadurch geschehen:
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daß Lehrer und Schüler
einander wechselseitig fragen und antworten.
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Der Lehrer leitet durch
Fragen den Gedankengang seines Lehrjüngers
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dadurch, daß er die
Anlage zu gewissen Begriffen in demselben
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16
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durch vorgelegte Fälle
blos entwickelt (er ist
die Hebamme seiner Gedanken);
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der Lehrling, welcher
hiebei inne wird, daß er selbst zu denken vermöge,
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veranlaßt durch seine
Gegenfragen (über Dunkelheit, oder den eingeräumten
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Sätzen entgegenstehende Zweifel), daß der Lehrer nach
dem
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docendo discimus selbst lernt, wie er gut fragen müsse. [ denn es ist
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eine an die Logik
ergehende, noch nicht genugsam beherzigte Forderung:
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daß sie auch Regeln an
die Hand gebe, wie man zweckmäßig suchen solle,
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d. i. nicht immer blos
für bestimmende, sondern auch für vorläufige
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Urtheile ( iudicia
praevia ), durch die man auf Gedanken gebracht wird; eine
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Lehre, die selbst dem
Mathematiker zu Erfindungen ein Fingerzeig sein
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kann und die von ihm
auch oft angewandt wird.
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§ 51.
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Das erste und
nothwendigste doctrinale Instrument der Tugendlehre
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für den noch rohen
Zögling ist ein moralischer
Katechism. Dieser
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muß vor dem
Religionskatechism hergehen und kann nicht blos als Einschiebsel
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in die Religionslehre
mit verwebt, sondern muß abgesondert, als
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ein für sich
bestehendes Ganze, vorgetragen werden: denn nur durch rein
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moralische Grundsätze
kann der Überschritt von der Tugendlehre zur Religion
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gethan werden, weil
dieser ihre Bekenntnisse sonst unlauter sein würden.
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Daher haben gerade die
würdigsten und größten Theologen Anstand
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Kant: AA
VI, Die Metaphysik der Sitten. ... , Seite 479
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Zeile:
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Text (Kant):
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genommen, für die
statutarische Religionslehre einen Katechism abzufassen
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(und sich zugleich für
ihn zu verbürgen); da man doch glauben
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sollte, es wäre das
Kleinste, was man aus dem großen Schatz ihrer Gelehrsamkeit
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zu erwarten berechtigt wäre.
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Dagegen hat ein
moralischer Katechism, als Grundlehre der
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Tugendpflichten, keine
solche Bedenklichkeit oder Schwierigkeit, weil er aus
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der gemeinen
Menschenvernunft (seinem Inhalte nach) entwickelt werden
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kann und nur den
didaktischen Regeln der ersten Unterweisung (der Form
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nach) angemessen werden
darf. Das formale Princip eines solchen Unterrichts
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aber verstattet zu
diesem Zweck nicht die
sokratisch=dialogische
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Lehrart: weil der Schüler nicht einmal weiß, wie er
fragen soll; der Lehrer
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ist also allein der Fragende. Die Antwort aber, die er
aus der Vernunft
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des Lehrlings
methodisch auslockt, muß in bestimmten, nicht leicht zu verändernden
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Ausdrücken abgefaßt und
aufbewahrt, mithin seinem Gedächtni
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anvertraut werden: als
worin die katechetische
Lehrart sich sowohl
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von der dogmatischen (da der
Lehrer allein spricht), als
auch der dialogischen
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(da beide Theile
einander fragend und antwortend sind) unterscheidet.
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I. Kant, AA VI :
Die Religion innerhalb der Grenzen
der bloßen
Vernunft.
Die Metaphysik
der Sitten[1].
Inhaltsverzeichnis
1793.