2018年6月3日日曜日

Kant: AA VI, Die Metaphysik der Sitten, SS. 477-179



カントによれば、質問の仕方を知らない初学者にはソクラテスの対話型教授法は無理だ。知識を確認するための教理問答的教授法が一番だという。教師だけがしゃべる講述的教授法はお奨めでない[AA VI SS. 477-479]。これは徳の教育法だが、リーダーシップに応用できるだろうか。



つぎに、このツイートで紹介したカントの言葉のドイツ語テキストを引用しておく。

引用したドイツ語テキストは、アカデミー版カント全集第6巻の477頁から479頁[AA VI SS. 477-479]である。ツイートで紹介したのは、テキストで黄色のマーカーをつけた部分である。ドイツ語テキストの最後にアカデミー版第6巻の目次とそのサイトのURLをあげておいた。

つぎの英語の翻訳を参考にした。


つぎの日本語の翻訳も見てみたが、理解するのに時間がかかりそうだったので途中であきらめた



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I. Kant, 

Die Metaphysik der Sitten.
Zweiter Theil. Metaphysische Anfangsgründe der Tugendlehre.
Ethische Elementarlehre

Ethische Methodenlehre.
Erster Abschnitt. Die ethische Didaktik

Kant: AA VI, Die Metaphysik der Sitten. ... , Seite 477
§ 49.











05
Daß Tugend erworben werden müsse (nicht angeboren sei), liegt,




06
ohne sich deshalb auf anthropologische Kenntnisse aus der Erfahrung berufen




07
zu dürfen, schon in dem Begriffe derselben. Denn das sittliche Vermögen




08
des Menschen wäre nicht Tugend, wenn es nicht durch die Stärke




09
des Vorsatzes in dem Streit mit so mächtigen entgegenstehenden Neigungen




10
hervorgebracht wäre. Sie ist das Product aus der reinen praktischen




11
Vernunft, sofern diese im Bewußtsein ihrer Überlegenheit (aus




12
Freiheit) über jene die Obermacht gewinnt.










13
Daß sie könne und müsse gelehrt werden, folgt schon daraus, daß




14
sie nicht angeboren ist; die Tugendlehre ist also eine Doctrin. Weil




15
aber durch die bloße Lehre, wie man sich verhalten solle, um dem Tugendbegriffe




16
angemessen zu sein, die Kraft zur Ausübung der Regeln noch nicht




17
erworben wird, so meinten die Stoiker hiemit nur, die Tugend könne




18
nicht durch bloße Vorstellungen der Pflicht, durch Ermahnungen (paränetisch),




19
gelehrt, sondern sie müsse durch Versuche der Bekämpfung des




20
inneren Feindes im Menschen (ascetisch) cultivirt, geübt werden; denn




21
man kann nicht Alles sofort, was man will, wenn man nicht vorher seine




22
Kräfte versucht und geübt hat, wozu aber freilich die Entschließung auf




23
einmal vollständig genommen werden muß: weil die Gesinnung ( animus )




24
sonst bei einer Capitulation mit dem Laster, um es allmählich zu verlassen,




25
an sich unlauter und selbst lasterhaft sein, mithin auch keine Tugend (als




26
die auf einem einzigen Princip beruht) hervorbringen könnte.
Kant: AA VI, Die Metaphysik der Sitten. ... , Seite 478











Zeile:

Text (Kant):





01
§ 50.










02
Was nun die doctrinale Methode betrifft (denn methodisch mu




03
eine jede wissenschaftliche Lehre sein; sonst wäre der Vortrag tumultuarisch):




04
so kann sie auch nicht fragmentarisch, sondern muß systematisch




05
sein, wenn die Tugendlehre eine Wissenschaft vorstellen soll.




06
Der Vortrag aber kann entweder akroamatisch, da alle Andere, welchen




07
er geschieht, bloße Zuhörer sind, oder erotematisch sein, wo der Lehrer




08
das, was er seine Jünger lehren will, ihnen abfrägt; und diese erotematische




09
Methode ist wiederum entweder die, da er es ihrer Vernunft, die




10
dialogische Lehrart, oder blos ihrem Gedächtnisse abfrägt, die katechetische




11
Lehrart. Denn wenn jemand der Vernunft des Anderen etwas




12
abfragen will, so kann es nicht anders als dialogisch, d. i. dadurch geschehen:




13
daß Lehrer und Schüler einander wechselseitig fragen und antworten.




14
Der Lehrer leitet durch Fragen den Gedankengang seines Lehrjüngers




15
dadurch, daß er die Anlage zu gewissen Begriffen in demselben




16
durch vorgelegte Fälle blos entwickelt (er ist die Hebamme seiner Gedanken);




17
der Lehrling, welcher hiebei inne wird, daß er selbst zu denken vermöge,




18
veranlaßt durch seine Gegenfragen (über Dunkelheit, oder den eingeräumten




19
Sätzen entgegenstehende Zweifel), daß der Lehrer nach dem




20
docendo discimus selbst lernt, wie er gut fragen müsse. [ denn es ist




21
eine an die Logik ergehende, noch nicht genugsam beherzigte Forderung:




22
daß sie auch Regeln an die Hand gebe, wie man zweckmäßig suchen solle,




23
d. i. nicht immer blos für bestimmende, sondern auch für vorläufige




24
Urtheile ( iudicia praevia ), durch die man auf Gedanken gebracht wird; eine




25
Lehre, die selbst dem Mathematiker zu Erfindungen ein Fingerzeig sein




26
kann und die von ihm auch oft angewandt wird.










27
§ 51.










28
Das erste und nothwendigste doctrinale Instrument der Tugendlehre




29
für den noch rohen Zögling ist ein moralischer Katechism. Dieser




30
muß vor dem Religionskatechism hergehen und kann nicht blos als Einschiebsel




31
in die Religionslehre mit verwebt, sondern muß abgesondert, als




32
ein für sich bestehendes Ganze, vorgetragen werden: denn nur durch rein




33
moralische Grundsätze kann der Überschritt von der Tugendlehre zur Religion




34
gethan werden, weil dieser ihre Bekenntnisse sonst unlauter sein würden.




35
Daher haben gerade die würdigsten und größten Theologen Anstand








Kant: AA VI, Die Metaphysik der Sitten. ... , Seite 479











Zeile:

Text (Kant):





01
genommen, für die statutarische Religionslehre einen Katechism abzufassen




02
(und sich zugleich für ihn zu verbürgen); da man doch glauben




03
sollte, es wäre das Kleinste, was man aus dem großen Schatz ihrer Gelehrsamkeit




04
zu erwarten berechtigt wäre.










05
Dagegen hat ein moralischer Katechism, als Grundlehre der




06
Tugendpflichten, keine solche Bedenklichkeit oder Schwierigkeit, weil er aus




07
der gemeinen Menschenvernunft (seinem Inhalte nach) entwickelt werden




08
kann und nur den didaktischen Regeln der ersten Unterweisung (der Form




09
nach) angemessen werden darf. Das formale Princip eines solchen Unterrichts




10
aber verstattet zu diesem Zweck nicht die sokratisch=dialogische




11
Lehrart: weil der Schüler nicht einmal weiß, wie er fragen soll; der Lehrer




12
ist also allein der Fragende. Die Antwort aber, die er aus der Vernunft




13
des Lehrlings methodisch auslockt, muß in bestimmten, nicht leicht zu verändernden




14
Ausdrücken abgefaßt und aufbewahrt, mithin seinem Gedächtni




15
anvertraut werden: als worin die katechetische Lehrart sich sowohl




16
von der dogmatischen (da der Lehrer allein spricht), als auch der dialogischen




17
(da beide Theile einander fragend und antwortend sind) unterscheidet.

I. Kant, AA VI : Die Religion innerhalb der Grenzen
der bloßen Vernunft.
Die Metaphysik der Sitten[1].
Inhaltsverzeichnis
1793.





[1] 道徳の形而上の原理、人倫の形而上学

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